Gedanken

„Mutti macht das schon“

Diese süße Postkarte mit dem genauso süßen Spruch war mir irgendwann einmal in einer Buchhandlung in die Hände gefallen. Seitdem schmückte sie meinen Nachttisch. Jeden Morgen und jeden Abend strahlten mich diese vier Worte an: „Mutti macht das schon“. Ich musste immer wieder schmunzeln, wenn ich mir die Karte ansah.

Ist doch auch so!

Wir Mütter – und ich meine jetzt wirklich alle Mütter – sind doch meist diejenigen, die die Familie und alles, was dazu gehört, zusammenhalten. Keine Frage, die Männer übernehmen genauso wichtige Aufgaben, aber zuhause sind es meist die Mütter, die den Alltag managen und alles im Griff haben (müssen). Mehr oder weniger. 😉

Mein Mantra… Oder doch nicht?

Und für mich persönlich hatte der Satz „Mutti macht das schon“ eine ganz besondere, eine positive Bedeutung. In diesen Worten schwingt große Wertschätzung mit. So empfinde ich es zumindest. Der Satz drückt aus, wie wichtig und unverzichtbar wir Mütter sind. Klar, man könnte da noch so viel mehr hineininterpretieren, und das tut auch jeder auf seine eigene Weise. Aber für mich war es immer wie ein Schulterklopfen, ein Dankeschön, das mich angespornt hat. Wie ein Mantra, das mich immer wieder aufs Neue motivierte. Bis mir vor wenigen Tagen etwas bewusst wurde…

In einem Gespräch mit meiner Mentorin Birgit Brauburger ging es um Affirmationen. Um positiv formulierte Glaubenssätze, die mir helfen können, mein Unterbewusstsein „neu auszurichten“ und festgefahrene Gedankenstrukturen aufzubrechen. Damit ich mit mehr Leichtigkeit und Zuversicht durch den oft sehr stressigen und anstrengenden Alltag komme. Während ich nach geeigneten Affirmationen suchte, fiel mir auf, dass diese schöne rosafarbene Postkarte auf meinem Nachttisch eigentlich genau solch eine Affirmation ist. Seit Monaten wirkt sie auf mein Unterbewusstsein ein… Die Frage ist nur: WIE?

Mal andersrum denken…

Mutti macht das schon… kein Wunder, dass ich mich für alles verantwortlich fühle. Klar, alles was unseren Fips und den Haushalt betrifft, ist meine Aufgabe. So ist es bei uns geregelt und in meinem Kopf verankert.
Aber selbst an den Wochenenden ist es für mich normal, dass ICH den Großteil übernehme (bis auf ein paar Ausnahmen). Und wenn ich so darüber nachdenke, hat dieser kleine nette Spruch, der mir so gut gefällt, eine große, nicht zu unterschätzende Wirkung. Er sorgt ganz leise dafür, dass ich mich wirklich für alles verantwortlich fühle. Immer.
Allein dieser Gedanke, dieses Verantwortungsempfinden kann schon recht schwer wiegen. Und in der Praxis bedeutet es tatsächlich eine Mammutaufgabe. Denn wer sich für alles verantwortlich fühlt, kann selbst kleine Aufgaben schwer abgeben. Oder kommt gar nicht auf den Gedanken, Dinge zu delegieren. Also keine Chance für Leichtigkeit und Gelassenheit.

Denn ich muss Dir ja nicht erzählen, welche Aufgaben eine Mutter – gerade mit einem „besonderen“ Kind – hat oder wie viel Mitdenken und Vorausdenken im Alltag oft gefordert sind. Wie viel Koordination und Organisation… diese vielen Kleinigkeiten, die einen Tag so ausfüllen, dass für Dich selbst wenig Zeit bleibt.

Nachdem mir das alles bewusst geworden war, habe ich die Karte liebevoll in eine Kiste in den Schrank geräumt. Stattdessen habe ich mir eine eigene Karte gebastelt:

„Ich darf mir Gutes tun!“

Die liegt jetzt auf meinem Schreibtisch, an dem ich fast jeden Tag mehrere Stunden verbringe. Und ich glaube, sie wird mir helfen, mich immer wieder daran zu erinnern, dass kurze Pausen wichtig, ja sogar dringend notwendig sind, damit ich auch in Zukunft für meine Familie – vor allem für mein Kind – da sein kann.

Ich hoffe, Du weißt, was ich Dir mit diesem Artikel sagen möchte. 😉

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2 Kommentare für “„Mutti macht das schon“

  1. Liebe Stefanie, das ist sehr, sehr berührend. Ich freue mich, das von Dir zu erfahren. Stefan hat es mir weitergeleitet. Ich denke an Euch und schicke viele liebe Grüße aus Altweilnau. Bruni

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